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Finanznews aus Zürich
Europa ist eine fette Beute für die USA
Wir kriechen jetzt schon auf dem Bauch, fällt der Name des Duos Infernale Trump-Musk. Droht eine „Muskokratie“, von Trump ins Chaos geführt?
25.12.2024
Klaus Stöhlker

Zürich pixabay.jpg
  • Die unbekannte Burgerin aus Zermatt, einer der reichsten Gemeinden der Schweiz, sagt auf meine Frage hin, wem die Deutungshoheit gehört: „Niemandem. Auch den Bundesräten nicht mehr.“
    Sie, eine Frau des oberen Mittelstands, welche die Schweiz kennt und die Welt gesehen hat, sieht die Schweiz, Europa und die Welt in einem Zustand des Chaos.
    Damit ist sie einer Meinung mit dem entfernt lebenden israelischen Autor Yuval Noah Harari, der das Chaos beschreibt als einen Zustand des Übergangs, wo einzig die nackte Macht zählt.
    Schon am 18. November wusste Chefredaktor Eric Gujer, wie er auf der Titelseite der „NZZ“ schrieb: „2024 wird ein Höllenjahr“.
    Er meinte wohl 2025, denn das Schlimmste steht uns noch bevor.
    Der Glaube, Moskau würden Soldaten und Waffen ausgehen, erwies sich als Wunschdenken.
    Wladimir Putin zeigte sich stärker als erwartet, ganz wie Roger Köppel, Verleger der „Weltwoche“, dies während Monaten publiziert hatte.
    Die „nackte Macht“ zeigte sich vor allem in Israel, wo Benjamin Netanjahu nahezu uneingeschränkt einen Krieg gegen die Hamas, das palästinensische Volk, den Libanon und zuletzt auch gegen den zerbrochenen syrischen Staat führte.
    Für Westeuropa zeichnet sich ab, dass es nach einem von Donald Trump erzwungenen Friedensschluss in der Ukraine seinen Einfluss in Osteuropa verliert. Dort wird Elon Musk bestimmen, wer das grosse Wiederaufbau-Geschäft betreiben darf.
    Westeuropa wird auch bei der Neuordnung des Nahen Ostens keine Rolle mehr spielen. Geleitet vom Team Trump-Netanjahu, werden die Türken und die Herrscher Saudi Arabiens das einstige Osmanische Reich und dessen Schätze neu aufteilen. Europa bleibt eine Nullnummer.
    Ob Xi Jinping dies nutzen wird, die Insel Taiwan noch stärker als bisher in die Enge zu treiben, werden wir im NZZ-Höllenjahr 2025 erleben.
    Ganz anderer Meinung ist der UBS-Konzern, der uns wissen lässt, wir würden nach hundert Jahren nach einmal die „Goldenen Zwanziger“ erleben.
    Wenn die Politiker von Macht träumen, haben die Bankiers vor allem „Cash and Credit“ im Auge.
    Insofern dürfen wir nahezu paradiesische Zustände erwarten. 2024 war in der Schweiz für Besitzer von Immobilien, Aktien, Gold und Bitcoins ein wunderbares Jahr.
    Die UBS vermutet, dies bleibe in den kommenden Jahren dieses Jahrzehnts so.
    Nicht alle glauben diese Vorhersagen, wie ich sie bisher aufgeführt habe. Es kann auch alles ganz anders kommen. Wir würden dies nicht zum ersten Mal erleben.
    Weltweit, und in der Schweiz wie Europa ganz besonders, ist der Kampf um die Deutungshoheit über die heutigen und kommenden Ereignisse im Gange.
    In der Schweiz beansprucht die „NZZ“ die Deutungshoheit für die ganze Schweiz (und Teile Deutschlands, vor allem Berlin).
    Sie hat, auf vergleichbarem intellektuellem Niveau, nur eine Konkurrentin, die SRG, vor allem den Nachrichtenkanal SRF 4.
    Tagi, Ringier und CH-Media beanspruchen ebenfalls die Deutungshoheit, haben aber bei weitem nicht die gleiche Schlagkraft oder Einfluss auf die Schweizer Gesellschaft.
    Grosse Teile des Volkes, die früher den Parteien, den christlichen Kirchen oder den Militärs Deutungshoheit zusprachen, haben von allem Abstand genommen.
    Es breitet sich daher auch in der Schweiz jener anarchistisch-chaotische Zustand aus, bei dem mehr als die Hälfte der Bevölkerung abseitssteht, geht es um staatliche, wirtschaftliche oder soziale Belange.
    Ist das der Weg in die Hölle, wie von Eric Gujer skizziert?
    Das Schweizer Volk, seiner Eigenständigkeit immer mehr beraubt, sieht seinen Staat in die Arme der NATO und der EU treiben.
    Die grössten Schweizer Konzerne, Banken, Versicherungen und Industriebetriebe werden mehrheitlich von US-amerikanischen, englischen, deutschen Managern und Verwaltungsräten wie auch Arabern, Ägyptern, Thailändern und Chinesen geführt.
    Dutzende von Milliarden Franken fliessen jedes Jahr in Form von Dividenden und anderen Erträgen ins Ausland.
    Noch geht das gut, weil auch das Schweizer Kapital Milliarden von Franken jährlich aus dem Ausland holt; darauf beruht unser Wohlstand. Nicht auf dem Fleiss der Bauern und des Gewerbes, die sich oft nur knapp über Wasser halten können.
    Europa wird die Schweiz nicht retten können. Die EU ist zu einem Kartenhaus sondergleichen geworden, das sich laufend mehr verschuldet und jederzeit einbrechen kann.
    Die kürzlich noch als stark beschriebene Achse Berlin-Paris ist zusammengebrochen.
    Das Macron’sche Frankreich ist bankrott, die Deutschen sind ohne Regierung. Dennoch will EU-Präsidentin Ursula von der Leyen die Ukraine wenn nicht retten, dann mindestens wieder sanieren.
    Die notwendigen Milliarden dafür sind nicht im Budget der EU. Bei gutem Wetter und Tiefstzinsen mag dieses Konstrukt noch halten, aber bei schlechtem Wetter, wenn die Banken den Regenschirm einziehen?
    Und Donald Trump steht vor der Tür.
    Er will sein vierfach teureres LNG-Schieferöl an die Europäer verkaufen. Gleichzeitig verlangt er von den europäischen NATO-Mitgliedern eine Aufstockung der Militärbudgets von 1 bis 2% auf 5% des Bruttoinlandprodukts (BIP).
    Das ist Erpressung, das ist die nackte Macht.
    Würden die EU-Staaten dem Folge leisten, entspräche dies einer sozialen Verarmung ihrer Bevölkerung.
    Wer hat die Deutungshoheit, dem zu widersprechen? Niemand in Europa, niemand in der Schweiz. Wir kriechen jetzt schon auf dem Bauch, fällt der Name des neuen Duo Infernal Trump-Musk oder Musk-Trump.
    Europa ist eine fette Beute für die USA. Auf den Sparkonti der Europäer, ohne die Schweiz, liegen über 35’000 Milliarden Euro. Das entspricht ziemlich genau dem Staatsdefizit der USA.
    Wer die EU oder gleich ganz Europa schluckt, einschliesslich der Schweiz, hat sich saniert.
    Darüber nachzudenken, fällt vielen schwer. Wenn ich aber sehe, wie unsere „Atlantiker“, sei dies Viola Amherd, die für die Schweiz unnötige F-35 Kampfflieger gekauft hat, oder FDP-Präsident Thierry Burkart, für den die Sonne im Osten aufgeht, auftreten, dann kommen mir Zweifel daran, das unser Land noch fähig zur Selbstverteidigung ist.
    Weiter schon als Donald Trump ist der Islam in Europa vorgedrungen. Es waren unsere Industrien und viele Dienstleistungsfirmen, welche die Moslems ins Land holten.
    Den erwünschten Moslems folgen nun die unerwünschten.
    Vielleicht erinnern wir uns daran, dass das Christentum, vor allem das römisch-katholische, 500 Jahre lang in die ganze Welt vorgedrungen ist.
    Es war die Religion der europäischen Herrscherfamilien, die mit dem Schwert und dem Kreuz Millionen Ungläubiger ausrottete. Die Erinnerung daran ist gerade bei den Moslems sehr lebendig.
    Wo liegt die Deutungshoheit für diese Vorgänge?
    Wollen wir Europa und die Schweiz verteidigen, brauchen wir nicht nur eine Armee, die aufzubauen 10 bis 20 Jahre dauern wird.
    Wir brauchen auch Bildung, die vom heutigen Schulsystem nicht mehr geleistet wird. Ohne Bildung wird es Europa und die Schweiz nicht mehr geben. Wir machen uns da etwas vor.
    Europa und die Schweiz kulturell zu besiegen, wäre noch vor hundert Jahren undenkbar gewesen.
    Lesen und schreiben können immer weniger Menschen, verstehen noch weniger. Gerade das liberale Europa war über 200 Jahre Garant des Fortschritts.
    Es besteht der Verdacht, dass wir uns seit 1989, dem Zusammenbruch der Sowjetunion, auch im Westen übernommen haben.
    „Das Ende der Geschichte“ des US-Autors Francis Fukuyama war für mich immer Blödsinn. Die Geschichte ist erst zu Ende, wenn die Sonne die Erde auslöschen wird.
    Ivan Krastev, Vorsitzender des Zentrums für liberale Strategien in Sofia, einer meiner Lieblingsautoren, warnt uns, auch eine EU sei nicht für immer.
    Im Augenblick herrscht in Europa ein nahezu hysterischer Zustand. Auch in der Schweiz brodelt es im Volk, wie die jüngeren Abstimmungen gezeigt haben.
    Die Stimmbürger haben damit begonnen, ihre Eliten zu bestrafen, sie aus dem Land zu jagen und von den Stammtischen zu verbannen.
    Die noch überlebenden Eliten suchen Beruhigungsmittel für ihre Wahl- und Stimmvölker, sei es auch nur auf Kosten neuer Staatsschulden.
    Der grosse Optimismus im Westen nach 1989 ist rasch verflogen.
    Dem liberalen „High Noon“, so Krastev, folgte der Sieg der Taliban über Russland. Er vergass dabei zu erwähnen, dass es die Amerikaner waren, welche die Taliban so aufrüsteten, dass sie gegen die Amerikaner gewinnen konnten.
    Fast gleichzeitig fiel die Berliner Mauer, sodass der Westen glaubte, er sei unbesiegbar geworden.
    1989 hat auch Elon Musk Südafrika verlassen, um in den USA die Welt zu verändern. Ob wir demnächst in einer Muskokratie leben werden, die von Donald Trump ins Chaos geführt wird, dürften die meisten der Lebenden noch erfahren.
    Wer hat die Deutungshoheit über die Gegenwart und die Zukunft? Vielleicht hat Eric Gujer doch recht: Wir leben in der Hölle.
    Die Hölle ist die Abwesenheit der Liebe. Sei es die göttliche Liebe, die uns seit 2000 Jahren versprochen wird, oder eine zweite Aufklärung.
    Ich wünsche allen ein gutes Neues Jahr.

Stoppt Trump – stoppt ihn eh es zu spät ist – stoppt ihn mit allen Mitteln!
Um das Trump’sche Chaos zu verhindern reicht es nicht, Trumps Rede zu zerreissen — da braucht es deutlich mehr.

Die Trump’schen vier Jahre

Wenn Trump die Wahlen gewinnt, werden die nächsten vier Jahre voller Trump’scher Aggressionen überall auf der Welt sein – mit Zöllen, Sanktionen, asymmetrischen Kriegsführungen und mit der Zerschlagung ganzer Nationen mittels Raketen und Flugzeugen.

Da wo die Trump’schen USA nicht direkt aggressiv vorgehen – wie gegen Nordkorea (weil kein Nachbar dazu bereit wäre, auch Südkorea nicht) – da werden die Trump’schen USA Trabanten vorschicken, z. Bsp. Saudi-Arabien, die Emirate und/oder Israel.

Unglaubliche Szenen bei „State of the Union“

Und dann zerreißt Pelosi Trumps Redemanuskript

«Nach 78 Minuten ist es vorbei. Der US-Präsident hat seine „State of the Union“, seine alljährliche Rede an die Nation gehalten. Applaus brandet auf, fast alle, auch die meisten Vertreter der Opposition stehen auf

– und dann zerreißt die führende Demokratin im Repräsentantenhaus demonstrativ ihre Kopie des vorher verteilten Redemanuskripts von Donald Trump in zwei Teile.

>>> „Weil es in Anbetracht der Alternativen noch die höflichste Reaktion war.“<<<

Es sind schier unglaubliche Szenen, die sich am Dienstabend im US-Kongress abspielen. Und die Kameras der amerikanischen Sender zeigen ungeniert aller Welt, wie es um den Zustand der amerikanischen Nation bestellt ist.

Die kurze Antwort: verheerend. Die Vereinigten Staaten sind drei Jahre nach Trumps Amtsantritt ein zutiefst gespaltenes Land, das selbst über Jahrzehnte einstudierte Höflichkeitsbezeugungen nicht mehr zustande bekommt.»

Link:

https://www.tagesspiegel.de/politik/unglaubliche-szenen-bei-state-of-the-union-und-dann-zerreisst-pelosi-trumps-redemanuskript/25508590.html

Eine einzige Zeitung – die «Basler Zeitung» – titelt klar und zutreffend:

«Trumps Friedensplan verlangt die Kapitulation der Palästinenser»

Danke!!!


itte lesen Sie:

Link:

https://www.bazonline.ch/ausland/amerika/der-plan-verlangt-die-kapitulation-der-palaestinenser/story/11860430

Wie sich Trump und Netanyahu die (End-)“Lösung“ vorstellen:

Ein solches zerteiltes, bis ins kleinste zersplitterte Land ist absolut nicht regierbar – es hat auch keinen inneren Zusammenhalt – das wissen auch Trump und Netanyahu.

Früher oder später wird alles von Israel übernommen werden – so rechnen sich die beiden dies jedenfalls aus.

«Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu brachte Klarheit über manche Punkte des Plans, die Trump nicht angesprochen hatte: Er kündigte an, sofort die Ausdehnung der Souveränität über das Westjordanland und die Bereiche, die im Plan als israelische Gebiete identifiziert wurden, vorzunehmen.

Netanyahu sprach klare Worte zur Annexion des Jordantals: «Diese Bereiche werden nun von den USA als Teil des jüdischen Staats anerkannt. Israel hat nun eine klare Grenze im Osten», sagte Netanyahu und meinte damit das Jordantal, das an Jordanien angrenzt.

Erst am Ende sprach er von einem Angebot eines Staates an die Palästinenser. Es werde lange dauern, bis sie überhaupt zum Beginn des Weges kämen. «Wenn sie alle Bedingungen akzeptieren, dann wird Israel bereit sein, über Frieden zu verhandeln.»

Link:
https://www.bazonline.ch/…/trump-stellt-zwei…/story/30413134

Inhaltsübersicht

  • Kantonsratswahlen Solothurn: Zum Wahlerfolg der SP
  • Auslagerung von Arbeitsplätzen – USR
  • „Trumps Schatten über der Schweiz“ – USR
  • Unsere Standortvorteile – USR
  • Es ist offiziell: Die Schweiz ist das «beste Land der Welt»- USR
  • Die Schweiz auf Platz 4 – USR

Kantonsratswahlen Solothurn: Zum Wahlerfolg der SP

Ein Sitzgewinn von vier lässt aufhorchen.

Diskutiert wird, ob die Telefonwerbung dafür verantwortlich sei. Ich sehe dies anders: die eidgenössische Politik hat der SP den guten Wahlausgang im Kanton Solothurn beschert.

Wie das?

Dank ihres Referendums gegen die rein von Wirtschafts-Interessen geprägte Unternehmenssteuerreform III hat die SP kritischen Bürgerinnen und Bürgern von links bis rechts – da stehe ich – die Möglichkeit gegeben, diese PWC-/Deloitte-/KPMG-/EY- Gewinnmaximierungsvorlage zu verwerfen.

Nun haben die eidgenössischen Räte die Chance eine Vorlage auszuarbeiten, die wirtschaftskritischer ist: Weder die USR III noch eine USR IV garantieren einen einzigen Arbeitsplatz, erhöhen aber auf jeden Fall den Unternehmensgewinn. Sicher haben die SolothurnerInnen in ihrem Entscheid berücksichtigt, was im Nachbarkanton Aargau ablief: der US-Konzern GE spart gleich doppelt. Einerseits werden in der Region Hunderte von Arbeitsplätzen abgebaut. Anderseits spart GE dank einem (legalen) Trick mit der Aargauer Tochterfirma GE Energy Switzerland Steuern in Milliardenhöhe. Solches Gebaren hinterlässt seine Spuren.
Auslagerung von Arbeitsplätzen

Auszug aus der „NZZ“ vom Samstag, den 18.03.2017; nrü.

Ausserdem werden in der Schweiz vermehrt ganze Abteilungen geschlossen und Serviceorganisationen oder Produktionsabteilungen nach Polen, China oder Vietnam verlagert.

Betroffen seien zusehends Hochqualifizierte, vom Einkaufsmanager bis zum Finanzcontroller, beobachten die Experten.

[das erlaubt eine Einschränkung der Zuwanderung, die ungehinderte Zuwanderung „begründen“ ja Karrer, Vogt et al. mit der Nachfrage der Unternehmen nach Hochqualifizierten, die in der Schweiz nicht gefunden würden.]

Im Durchschnitt dauert es laut dem Outplacement-Verband ACF Switzerland sieben Monate, bis die Betroffenen einen neuen Arbeitgeber gefunden haben.
„Trumps Schatten über der Schweiz“ – USR

Auszug aus „NZZ“ vom Dienstag, den 21.03.2017, von Hansueli Schöchli

„Die Pläne der USA färben auch auf die Diskussionen um die Schweizer Reform der Firmensteuern ab.“

„Nach dem Volks-Nein vom Februar zur Reform der Unternehmensbesteuerung herrschte in Bundesbern in einem Punkt weitgehend Einigkeit: Im Interesse der Rechtssicherheit soll rasch ein Nachfolgeprojekt kommen.

Mittlerweile werden aber auch andere Stimmen laut. Der Grund liegt in der Beunruhigung über die Steuerpläne der USA.

Gemäss den Vorschlägen aus der Republikanischen Partei soll die Firmenbesteuerung künftig nicht mehr am Ort der Produktion, sondern am Ort des Konsums geschehen. Der Steuersatz soll von 35% auf beispielsweise 20% sinken. Kosten für Importe wären nicht mehr abzugsfähig, während Exporteure Gutschriften erhielten. Der Hauptunterschied zur europäischen Mehrwertsteuer läge darin, dass die Kosten für inländische Löhne abzugsfähig blieben. Inwieweit sich der neue US-Präsident Donald Trump für eine solche Reform starkmachen wird, ist noch unklar.

Abschaffung der Gewinnsteuer?

Die Welthandelsorganisation (WTO) würde die Reform wegen der unterschiedlichen Behandlung von Importen und Exporten durch direkte Steuern vielleicht für unzulässig erklären. Doch sollten die USA noch näher an das europäische Mehrwertsteuer-Modell heranrücken und auf einen Abzug für inländische Lohnkosten verzichten, könnte die Sache anders aussehen. Die USA würden dann sozusagen die Gewinnsteuer abschaffen und sie mit einer Mehrwertsteuer ersetzen.

Der vorgeschlagene Modellwechsel würde viele Ungereimtheiten und Fragezeichen mit sich bringen. Die von US-Politikern erhoffte «Exportförderung» würde zudem laut Ökonomen durch eine Verteuerung des Dollars mindestens mittelfristig wieder kompensiert. Doch auch wenn dies geschähe, könnte für grosse Binnenmärkte wie die USA ein solcher Modellwechsel Vorteile haben: Ein grösserer Anteil des Steuersubstrats fiele im Inland an, und Firmen würden kaum mehr aus Steuergründen Wertschöpfung ins Ausland verlagern. Für kleine Binnenmärkte wie die Schweiz könnte dagegen die Unternehmensbesteuerung als Mittel zur Standortförderung an Bedeutung verlieren.

So machen sich in der Schweiz nicht nur Unternehmen, sondern auch Politiker zunehmend Sorgen wegen der amerikanischen Steuerpläne. Einige Parlamentarier deuten im Gespräch an, dass angesichts der internationalen Ungewissheiten anstelle eines schnellen Plans B für die Schweizer Steuerreform vielleicht besser ein grundlegendes Nachdenken und Abwarten angebracht sei. Die in der Schweizer Reform vorgesehenen Steuerprivilegen etwa für Erträge aus geistigem Eigentum (Patentbox) könnten nämlich für Firmen mit US-Umsätzen plötzlich ihren Nutzen verlieren.

Der Haken am Abwarten

Doch «abwarten und Tee trinken» reicht nicht, weil die Schweiz die im gescheiterten Reformpaket vorgesehene Abschaffung international verpönter Steuerprivilegien rasch vollziehen muss. Darauf beruht die Idee einer Zweiteilung der Reformvorlage mit dem Vorziehen des Dringlichen (vor allem die Abschaffung der Steuerprivilegien und die Erhöhung der Beiträge für die Kantone) und dem Verschieben der Entscheide über neue Steuerprivilegien, bis international mehr Klarheit herrscht.

Mehrheitsfähig erscheint dieses Vorgehen derzeit aber nicht.“

Schauen wir uns um, wie EU-Länder wie die Niederlande, Irland oder Malta „Steuerprivilegien“ gestalten, damit Unternehmen ins Land kommen bzw. da bleiben.

Unsere Standortvorteile

Die Wirkung von Steuerprivilegien wird überschätzt.

Es sind andere Faktoren –

wie eine sichere Währung, ein stabiles politisches System, qualifizierte Beamte, einfache. allgemein verständliche (ZGB, OR, Steuergesetze) Gesetze und Verordnungen (Deutschland ist hier das abschreckende Gegenteil), sehr geringe Korruption, gut qualifiziertes Personal, gute Infrastruktur, gute Bildungsmöglichkeiten, gute Wohnverhältnisse und – last but not least – gute Freizeitmöglichkeiten, und eine schöne Landschaft (sofern nicht alles zubetoniert wird)

– die für Firmenniederlassungen entscheiden sind.
Firmen, denen es nur um Steuervorteile geht bleiben nicht bei uns, die haschen stets nach den scheinbar günstigsten, billigsten Möglichkeiten – um die ist es nicht schade, die sollen draussen bleiben oder gehen!

Es ist offiziell: Die Schweiz ist das «beste Land der Welt»

Ranking

„Handelszeitung“ vom 08.03.2017; von Gabriel Knupfer

Eine gross angelegte Umfrage kommt zum Schluss: Die Schweiz ist die Nummer eins unter den Ländern der Welt. Deutschland und die USA sind dagegen zurückgefallen.

Platz 1 (-): Schweiz

Schwarz auf weiss: Die Schweiz ist das beste Land der Welt. Grund dafür ist die ausgeglichene, starke Bewertung in fast allen Kategorien.

21’000 Menschen aus aller Welt wurden für das Magazin «US News & World Report» befragt, was sie von 80 Ländern halten. Die Schweiz, die im letzten Jahr noch nicht Teil der Studie war, kam auf Anhieb auf den ersten Platz. Der letztjährige Sieger Deutschland holte dieses Jahr nur noch Leder.

In der gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Y&R’s BAV und der Wharton School der Universität Pennsylvania erarbeiteten Studie mussten die Staaten nach 65 Kriterien in neun unterschiedlich gewichteten Kategorien bewertetet werden.

Obwohl sich die Schweiz in keiner Einzelkategorie wie «Geschäftsumfeld», «Lebensqualität», «Macht» oder «wirtschaftlicher Einfluss» zuoberst platzieren konnte, wies sie den besten Gesamtmix aus.

Besonders stark war die Schweiz in der internationalen Wahrnehmung in den Bereichen «Bürgerrechte» und «Geschäftsumfeld», wo sie jeweils den dritten Platz belegte. Gut abgeschnitten haben die Schweizer beim Thema Lebensqualität, dem kulturellen Einfluss und beim Unternehmertum.

Allzu sexy ist die Schweiz gegen aussen dagegen nicht. In der Kategorie «Abenteuer» gibt es den 20. Rang. Und auch die Kultur findet trotz Fondue und Schwingen nicht den grössten Anklang – im Bereich «Erbe» reicht es gerademal für den 26. Platz.

Umfrage

Eine US-Studie kürte die Schweiz kürzlich zum «besten Land der Welt». Zu Recht?

Klar, die hohe Lebensqualität, die stabile politische Lage und die wirtschaftliche Offenheit der Schweiz ist einzigartig.

64%

Die Schweiz entwickelt sich nicht zum Guten und gefährdet so ihren guten Ruf. 18%

Nein, es gibt Länder mit deutlich höherer Lebensqualität als die Schweiz.

18%
Die Schweiz auf Platz 4

„Studie zum Weltglückstag: Worin liegt der Schlüssel zum Glück?“

„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom Dienstag, den 21.03.2017

Auffallend an dieser Rangliste ist, dass auf den ersten vier Plätzen 3 Nicht-EU-Staaten sind (1. Norwegen, 3. Island, 4. Schweiz), dass unter den ersten zehn nur 4 EU-Staaten zu finden sind (2. Dänemark, 5. Finnland, 6.Niederlande, 10. Schweden), dass Deutschland erst auf Rang 16 folgt, nach Österreich (13.) und Irland (15.), vor Belgien (17.), Luxemburg (18.) und Grossbritannien (19.).

„F.A.Z. FRANKFURT, 20. März. Die glücklichsten Menschen leben in Norwegen. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest der „World Happiness Report“, der am Montag zum fünften Mal anlässlich des Weltglückstags der Vereinten Nationen (UN) erschienen ist. Die Norweger liegen damit vor den Dänen, die bislang den ersten Platz belegten, den Isländern und den Schweizern. Insgesamt gehören die nordischen Länder zu den glücklichsten. Deutschland ist auf Platz 16 von 155 untersuchten Ländern. In den Staaten südlich der Sahara sowie den Bürgerkriegsländern Syrien und dem Jemen sind die Menschen besonders unglücklich.

Glückliche Länder seien jene, in denen es eine „gesunde Balance“ an Wohlstand, Vertrauen in die Gesellschaft und die Regierung sowie niedrige Ungleichheit gebe, sagte der Direktor des Lösungsnetzwerks für nachhaltige Entwicklung (SDSN), Jeffrey Sachs. Das SDSN wurde 2012 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Seitdem lassen die Forscher Menschen in der ganzen Welt jährlich bewerten, wie glücklich ihr Leben ist.

Erstaunlich für die Wissenschaftler: Norwegen hat die Top-Position trotz des schwächer werdenden Ölpreises und damit trotz geringerer Staatseinnahmen erobert. Das Land habe sich entschlossen, die Vorkommen nur langsam auszubeuten und die Gewinne in Zukunftsprojekte zu investieren. Dies gelinge nur, weil es in der Bevölkerung ein hohes Vertrauen, gemeinsame Ziele, Großzügigkeit und gute Regierungsführung gebe. Diese Schlüssel zum Glück haben die Forscher auch als die Kernvariablen identifiziert, die drei Viertel der Unterschiede in der Bewertung der glücklichsten und unglücklichsten Länder ausmachen. Diese Faktoren sind das Bruttoinlandsprodukt je Kopf, das soziale Umfeld – das heißt das Vorhandensein einer Person, auf die man in schwierigen Zeiten zählen kann –, die Lebenserwartung, Vertrauen – gemessen an wahrgenommenem Fehlen von Korruption in Regierung und Wirtschaft –, wahrgenommene Freiheit, um Lebensentscheidungen zu treffen sowie Großzügigkeit – gemessen an kürzlich getätigten Spenden. Die zehn glücklichsten Länder liegen in all diesen Aspekten an der Spitze.“